Küvettentechnik

Ursprünglich wurde diese Gießtechnik für die Schmuckindustrie und die Zahntechnik entwickelt, also zur Herstellung von vergleichsweise kleinen Teilen. Wegen der im Vergleich zum konventionellen Schalenaufbau relativ schnellen Durchlaufzeit wird sie heute auch verstärkt im Rapid Prototyping eingesetzt. In der Einbettanlage wird unter Vakuum ein gipsartiges Pulver mit Wasser verrührt und über das Wachsteil in ein kleines Metallfass, die sog. Küvette, gegossen.

Nach dem Abbinden des Gipses wird die Küvette in einem Ofen schrittweise bis zur Gießtemperatur von 300 – 500 °C erhitzt, um sie anschließend je nach Material abkühlen zu lassen.

Nach dem Abguss unter Atmosphäre, Schutzgas oder Vakuum wird mit einem Hochdruck-Wasserstahl ausgebettet, d.h. das Teil vom Gips befreit und anschließend gefinished.

VORTEILE

  • Sehr gute Oberflächengüte
  • Material wird nur bei Bedarf angerührt
  • Keine Kerne erforderlich
  • Einfaches Ausbetten mit Wasser

NACHTEILE

  • Nur kleine und mittlere Teile herstellbar
  • Nur niedrig schmelzende Legierungen, wie Aluminium verarbeitbar, kein Stahl
  • Hoher Materialeinsatz und viel Abfall
  • Keine perfekte Gussqualität wegen langsamer Erstarrung
  • Lange Brennzeiten, je nach Küvettengröße bis zu mehreren Tagen
  • Brennofen ist für viele Stunden / Tage mit der bzw. den Küvetten belegt, sobald Temperzyklus gestartet ist