Eine der ersten noch vergleichsweise einfach aufgebauten Vakuumgiessanlagen mit manueller Misch- und Kippeinheit
Entwickelt wurde die Technik des Kunststofffeingusses unter Vakuum und mittels einer Silikonform in den 60er Jahren an der Technischen Universität in Dresden und Cottbus in der damaligen DDR.
Da in Europa niemand die Vorteile des Systems erkannte, wurde das Verfahren in den 70er Jahren nach Japan verkauft, wo es vor allem in der Automobilindustrie eingesetzt wurde. Von dort kam es dann kurioserweise zurück nach Europa und Deutschland und ist inzwischen in den Entwicklungsabteilungen fast aller größeren Produktionsfirmen anzutreffen.
Grundsätzlich ist dieses Verfahren die Kombination altbekannter Techniken:
Eine italienische Anlage, bei der von außen mit einer Kartuschenpistole in das Vakuum injiziert wird.
Gießerei mit Einguss und Steiger gibt es seit der Bronzezeit, also seit mehr als 3.500 Jahren. Auch mit Unterdruck wird bereits seit mehreren tausend Jahren gearbeitet. So verwendete man z.B. beim Schröpfen präparierte Kuhhörner, die entweder nach dem Aufsetzen mit dem Mund angesaugt und mit Wachs verschlossen wurden, oder man erzeugte durch Abbrennen von spiritusgetränkten Wollflocken innerhalb des Horns einen Unterdruck.
Elastische Formen, z.B. aus Naturkautschuk, werden ebenfalls seit vielen Jahren u.a. von Restauratoren und Bildhauern eingesetzt, um zerstörungsfrei Reliefs oder Plastiken abzuformen.
Diese japanische Maschine mit den charakteristischen Bullaugen ist der Vorläufer aller heutigen modernen Vakuumgießanlagen.
Der Clou des Verfahrens ist die Kombination der drei Techniken in Verbindung mit in den 80er Jahren entwickelten duroplastischen Kunststoffen. Erst sie haben den Durchbruch ermöglicht, denn mit diesen Zwei-Komponenten-Werkstoffen wurde es möglich, thermoplastisches Großserienmaterial wie z.B. Polypropylen, Polyethylen usw. täuschend echt zu imitieren.
Aufbauend auf diesem Grundkonzept wurden weitere Verfahren, Automatisierungen und Zubehörteile entwickelt, die eine tatsächlich einfache, schnelle und kostengünstige Handhabung des Systems gewährleisten.